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Identität und psychische Erkrankung

Identität und psychische Erkrankung

Keine Angabe
Soziales & Gesellschaft

Bei manchen psychisch erkrankten Menschen kommt es zur Bildung einer Identität auf Basis der Erkrankung - die psychische Erkrankung wird quasi zu einer neuen Identität. Bei einigen stellt sich dann die Frage: "Wer bin ich, wenn ich nicht mehr psychisch krank bin?"
Es sollte erforscht werden, wie häufig und bei welchen Erkrankungen dieses Phänomen auftritt und welche Vor- und Nachteile die Bildung einer solche Identität für die Betroffenen hat.

Kommentare

Gespeichert von Keira am Sa., 02.03.2024 - 19:49

Den Begriff "Erkrankung" finde ich in diesem Kontext problematisch. Ansonsten stimme ich jedoch zu und bin sehr interessiert an der Thematik.

Ich kann die Kritik am Begriff "Erkrankung" insofern nachvollziehen, dass er auf manche Diagnosen nicht zutrifft, z.B. den Bereich, den man inzwischen als "Neurodiversität" bezeichnet (v.a. ADHS, Autismus). Bei "Neurodiversität" ist keine "Heilung" zu erwarten, sondern es geht v.a. um Akzeptanz (sowohl durch die Betroffenen selbst als auch das Umfeld und die Gesellschaft). Bei "Neurodiversität" beobachte ich häufiger, dass sich nach Diagnose eine neue Identität bildet, aber ich sehe das seit einigen Jahren zunehmend auch bei Essstörungen (v.a. Anorexie), Trauma, (chronischer) Depression, Borderline etc.
Es wäre sehr spannend, zu untersuchen, bei welchen Diagnosen das Identitätsphänomen überhaupt auftritt und wie oft und ob es bei unterschiedlichen Diagnosen auch unterschiedliche Auswirkungen (auf die Betroffenen selbst, auf die Gesellschaft) hat.

Vielen Dank für die Rückmeldung. Spannend, dass das Thema Identität auch bei Diagnosen, wo man das nicht vermuten würde, inzwischen offenbar eine größere Rolle spielt. Im Zeitalter der Identitätspolitik vielleicht auch nicht erstaunlich, und umso interessanter als Forschungsthema.

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