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Autismus und Geschlechtsdysphorie

Autismus und Geschlechtsdysphorie

Fragen der Geschlechtsidentität: eigene Erfahrung
Diagnose

Vor 15 Jahre hatte ich sehr starke Geschlechtsdysphorie. Erst jetzt stellte sich heraus, dass die damalige Zuschreibung trans zu sein, falsch war und die Wahrnehmung durch meinen Autismus getriggert wurde.

Wie wird sichergestellt, dass Autisten aufgrund des Gefühls der "Andersartigkeit" nicht in eine Transition gedrängt werden?

Damals hätte ich absolut abgestritten, wenn mir Menschen gesagt hätten, ich sei nicht trans. Aber es war leider ein Fehlurteil meinerseits. Damals waren Institutionen nicht auf das Thema trans eingestellt, so dass ich keine Transition gemacht hab. Heute war das damals mein Glück.

In der heutigen Zeit allerdings wird man als Autist bestärkt auch trans zu sein durch entsprechende Peergroups.

Durch Affirmation dürfen Psychotherapeuten das transsein nicht absprechen. Wer darf aber dann kritisch draufschauen und nachfragen, ob das Gefühl der Geschlechtsdysphorie nicht eigentlich vom Autismus kommt und dass die Ablehnung der Gesellschaft durch den Autismus ist?

Hier braucht es daher Selbstwertstärkung statt einer Transition. Ich befürchte, dass viele Autisten in 15 Jahren ihre jetzige Entscheidung massiv bereuen und fragen, wo waren diejenigen, die "mich" gestoppt hätten können.

Aber ob man sowas heute äußern darf - ohne direkt als transphob zu gelten - bezweifel ich :( - es ist aber eine ethisch wichtige Debatte.

Kommentare

Gespeichert von Mobseklopp am Mi., 13.03.2024 - 23:36

Ich habe selbst autistische Züge, allerdings keine Autismus-Diagnose. Dafür habe ich eine Geschlechtsangleichung hinter mir. Damals, 2009-2011, galt noch das TSG, das eine Begutachtung durch Psychiater erzwang, alleine um den Namen zu ändern, was aus meiner Sicht vollkommen überflüssig ist, da dies ohne Schaden reversibel ist. Diese Ärzte mussten bestätigen, dass keine andere Diagnose vorliegt, die das Vorliegen einer Transsexualität - heute Geschlechtsdysphorie - ausschließt.
Jetzt wird zu recht für ein diskriminierungsfreies Selbstbestimmungsgesetz gekämpft.
Ich denke, die Beantwortung solcher differentialdiagnostischen Fragen wie der oben genannten könnte die Ängste jener lindern, die sich an bevormundende Begutachtungen durch Dritte klammern.
Eine erwachsene Person muss doch die Verantwortung für ihr eigenes Leben selbst tragen. Es wird auch kein Arzt konsultiert, bevor man Kinder in die Welt setzt oder den Beruf wechselt, was ebenfalls unumkehrbare Konsequenzen mit sich bringt.

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