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Persönliches Budget, Bewilligungsverfahren Pflege-, Reha-, Teilhabe- & Entschädigungsleistungen

Persönliches Budget, Bewilligungsverfahren Pflege-, Reha-, Teilhabe- & Entschädigungsleistungen

Reaktion auf traumatisches Erlebnis: eigene Erfahrung
Soziales & Gesellschaft

Die Bewilligungsverfahren von Pflege-, Reha-, Teilhabe- & Entschädigungsleistungen ziehen sich in der Regel über viel zu lange Zeiträume (oft über ein Jahr) hin, werden im Antragsverfahren oft abgelehnt und erst im Widerspruchs-/Klageverfahren genehmigt. Die Hilflosigkeit und Ohnmacht, die Betroffene in solchen Verfahren erleben - so abhängig davon zu sein, dass die Einschränkungen gesehen und anerkannt werden ,- ist für Betroffene von Komplexen Traumafolgen oft sehr destabilisierend und die wenigsten wagen den Schritt, ihnen zustehende Leistungen zu beantragen. Selbst Fachkräfte (zumindest in München) kennen sich kaum mit dem persönlichen Budget und den Leistungen des BTHG aus und beraten Betroffene dementsprechend falsch.
Durch das Projekt BESSER und meine Selbsthilfeaktivitäten bekomme ich auch mit, wie unterschiedlich die Verfahren in den verschiedenen Bundesländern laufen. Beispielsweise legt Bayern den § 29 SGB IX bezüglich Budgetassistenz anders aus als andere Bundesländer und finanziert Hilfe und Beratung zur Beantragung des persönlichen Budgets nicht und auch in anderen Bereichen der Umsetzung des BTHG ist Bayern meilenweit hinter anderen Bundesländern hinterher, ganz besonders im Bereich der persönlichen Assistenz von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Zustehende Teilhabe-Leistungen können derzeit nur über das persönliche Budget finanziert werden, dessen Bewilligungsverfahren nur mit Hilfe von EUTB-Beratung & individuellen Unterstützer:innen zu bewältigen ist.

Kommentare

Gespeichert von Cleo am Di., 12.03.2024 - 15:38

Fragestellungen für die Forschung können sein:
- Wie ist der aktuelle Stand in den einzelnen Bundesländern zu Dauer & Bewilligungsquoten bei Antrags-, Widerspruchs- & Klageverfahren in den Bereichen Pflege, Grad der Behinderung, berufliche & medizinische Rehamaßnahmen, Eingliederungshilfe & andere Teilhabeleistungen, Soziale Entschädigung, persönliche Assistenz & persönliches Budget für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen?
- Wie ist die Lage zu persönlichem Budget? Wie viele Menschen nutzen es in den unterschiedlichen Bundesländern
- Wie geht es Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen in solchen langwierigen Verfahren? Welche Auswirkungen haben die langen Wartezeiten auf die psychische Gesundheit, auf die finanzielle Situation und auf das Umfeld & soziale Beziehungen, sowie weitere Lebensbereiche?
- Wie viele Menschen stellen keinen Antrag, selbst wenn sie einen Rechtsanspruch haben? Aus welchen Gründen?
- Wie können die Bewilligungsverfahren verbessert & beschleunigt werden?
- Wie bewerten Gutachter:innen beispielsweise in Pflegeverfahren psychische Einschränkungen im Vergleich zu kognitiven und körperlichen Einschränkungen?
- Wie gut sind psychosoziale Fachkräfte über das BTHG informiert? Gibt es regionale Unterschiede? Gibt es in der Wahrnehmung von psychosozialen Fachkräften (z.B. in Behörden) Unterschiede im wahrgenommenen Unterstützungsbedarf zwischen Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen und Menschen mit körperlichen Behinderungen /Lernschwierigkeiten

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