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Neufassung des Psychotherapeuten- und des Heilpraktiker-Gesetzes

Neufassung des Psychotherapeuten- und des Heilpraktiker-Gesetzes

Reaktion auf traumatisches Erlebnis: nahestehende Person
Behandlung

Das Heilpraktikergesetz datiert aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts und ist insbesondere in Bezug auf die Qualifikationen und Zulassungsvoraussetzungen für Heilpraktiker (Psychotherapie) wenig aussagekräftig. Viele von ihnen absolvieren umfangreiche Ausbildungen, die aber nicht als Approbations-Voraussetzung und von den gesetzlichen Kassen anerkannt sind. Patienten müssen dann ihre Behandlung selbst bezahlen. Psychologische Psychotherapeuten wiederum gibt es nicht genug, und die Beschränkung auf vier Behandlungsverfahren entspricht nicht mehr dem State of the Art der internationalen Therapieforschung. Eine Neuordnung der Therapeutenlandschaft erscheint dringend geboten, um dem Bedarf an Therapieplätzen wie auch der Qualitätssicherung der Behandlungsverfahren gerecht zu werden.

Kommentare

Gespeichert von Caja am Fr., 08.03.2024 - 10:11

Meine Frage an die Forschung wäre: Wie stellen andere Länder die psychotherapeutische Versorgung sicher und welche Voraussetzungen müssen die Behandler dort erfüllen?

Gespeichert von MadAndTiredDaisy am Fr., 08.03.2024 - 17:32

Stimme sehr zu! Warum kann ein Therapeut zb in einer Klinik über die Kasse musiktherapie abrechnen, ambulant aber nur privatzahler über HPPsych?
Wie kann das so umstrukturiert werden, dass gut und wissenschaftlich ausgebildete Menschen abrechnen können und anerkannt werden und Patient*innen vor falschen Heilsversprechungen von unwissenschaftlichen HPPsych geschützt werden?

Gespeichert von Sarah H. am Mo., 11.03.2024 - 15:36

Da stimme ich sehr zu! Gut ausgebildete Therapeut:innen, die leider nur mit dem HP Therapie anbieten dürfen, werden leider häufig mit denen in einen Topf geworfen, die Esoterik nutzen oder sich sonst gar nicht weitergebildet haben. Hierzulande gibt es nur einen Weg mit den Kassen abzurechnen und das ist die Approbation. Leider völlig veraltet und es wird nicht besser, sondern mehr eingegrenzt. Vor der neuen Gesetzesänderung wurden auch andere Studienabschlüsse für die Approbation (immerhin im KJP-Bereich) anerkannt, was nun nicht mehr der Fall ist.
Generell fallen viele hochqualifizierte Leute, trotz des steigenden Bedarfs, raus. Leider hat die Psychotherapeutenkammer dazu maßgeblich beigetragen, zusätzlich zu den Krankenkassen. Ich habe das Gefühl, dass es hierzulande viel um Prestige und ein gegenseitiges Schlechtmachen/Konkurrenzdenken geht, als dass es um ein Miteinander und die Menschen geht.

[Anm. d. Mod.: HP = Heilpraktiker*in, KJP = Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie]

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