Ein Beispiel: Die Nationale Versorgungsleitlinie Unipolare Depression macht Empfehlungen auf Basis des aktuellen Stands der Forschung, und dabei kommen dann z.B. solche Algorithmen raus: https://www.leitlinien.de/themen/depression/algorithmen/algorithmen-dep…
Bei einer mittelgradigen Depression sollen Patienten also die Wahl haben zwischen Psychotherapie und medikamentöser Therapie. Bei einer schweren Depression soll sogar sofort psychotherapeutisch und medikamentös behandelt werden. Die Realität ist aber, dass Psychotherapieplätze nicht zur Verfügung stehen, weil die Wartezeiten inzwischen unerträglich lang sind (statistisch angeblich ca. 5,5 Monate, aber in meiner Stadt eher 12-18 Monate). Haben Patienten dann wirklich eine Wahl? Und bekommen Menschen, die an einer schweren Depression erkrankt sind, wirklich die nach dem Stand der Forschung bestmögliche Behandlung?
Meine Fragen an die Forschung lauten also:
1. Wieviel Forschung kommt überhaupt in der Patientenversorgung an? Man könnte mal untersuchen, wie z.B. niedergelassene Psychiater tatsächlich behandeln und das mit den Leitlinien abgleichen.
2. Wie lange dauert es, bis Forschungserkenntnisse z.B. in Leitlinien landen?
3. Wie kann erreicht werden, dass Erkenntnisse der Forschung schneller in der Patientenversorgung ankommen?