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Eigenbetroffenheit von "Profis" in der psychiatrischen Versorgung

Eigenbetroffenheit von "Profis" in der psychiatrischen Versorgung

Keine Angabe
Behandlung

Eine aktuelle Studie in Berlin/Brandenburg hat gezeigt dass Mitarbeitende in den Psychiatrien eine höhere Dichte an eigener Erfahrung mit psychischen Erkrankungen als Betroffene und Angehörige aufwiesen als die Allgemeinbevölkerung. Dennoch ist ein Outing im psychiatrischen Hilfesystem tabuisiert. Wie kann diese Tabuisierung abgebaut werden? Wie kann die eigene Erfahrungsexpertise als solche anerkannt werden, anstatt zu Ausgrenzung zu führen? Wie kann das Arbeitsfeld Psychiatrie so umgestaltet werden, dass es einer Selbstoffenbarung nicht entgegen steht, sondern dazu einlädt? Wie kann die Eigenbetroffenheit zu mehr Empathie führen, die Hierarchieschräge im Behandlungssystem und das Othering von Patient:innen immer weiter abgebaut werden?

Kommentare

Gespeichert von Ute S. am Do., 07.03.2024 - 11:54

Vor Jahrzehnten hatten die Psychiater die höchste Selbstmordrate unter den Ärzten. Gibt es dazu aktuelle Studien? Was führt dazu?

Mit Othering meine ich, dass eine Grenze gezogen wird zwischen "wir" und "die Anderen". In der Psychiatrie ist es die imaginäre Grenze zwischen den "Profis" und den "Patient:innen".
Durch Othering wird diese Grenze verstärkt, da man nicht nach Gemeinsamkeiten schaut und Augenhöhe sucht. Dazu würde gehören, als Profi ehrlich zu eigenen Erfahrungen als Betroffene:r und Angehörige:r zu stehen bzw. stehen zu können (unterstützt durch die eigene Institution).
Eigene Erfahrungen sollten im besten Fall die Empathie erhöhen. Stattdessen werden auch unter den Profis die Personen, die sich outen, laut Studie ausgegrenzt und stigmatisiert.

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