Frühzeitige Diagnose und Unterstützung der Angehörigen erforderlich
Eine Schizophrenie kommt nicht aus heiterem Himmel, Nahestehende bemerken viele Symptome (und leiden darunter), bis es zur Eigen- oder Fremdgefährdung kommt. Betroffene Erkrankte und verzweifelte Angehörige erhalten keinerlei Informationen aus dem Versorgungssystem - bis es zur Katstrophe kommt. Weder Hausarzt noch SPDI haben uns den Namen Rumpelstilzchen (=paranoide Schizophrenie) verraten, bevor es zur Katastrophe kam. Angehörige, die die Belastungen hautnah allein tragen, sollten ein Recht auf Information und präventive Unterstützung haben, so wie es in Finnland der Fall ist, wo ein multiprofessionelles Team aufsuchend (ganz wichtig wegen der fehlnden Krankheitseinsicht!) Betroffene und Angehörige begleiten. Der Normalbürger hat keine Ahnung von den medizinischen Möglichkeiten und dem gesamten psychiatrischen System. Der Erkrankte selbst ist handlungsunfähig, er benötigt Angehörige, die dies für ihn tun. Und diese Angehörigen benötigen fachliche Unterstützung auf Augenhöhe. Dies muss rechtlich festgeschrieben werden.
Präventive Strukturen würden die gesamtgesellschaftlichen Kosten der Krankheit drastisch verringern.
Kommentare
Ein wichtiges Thema und ich…
Ein wichtiges Thema und ich kann nur zustimmen!
Wie kann der finnische…
Wie kann der finnische Ansatz des Open Dialogues, bei dem grundsätzlich alle Beteiligten (Betroffene/r, Angehörige, Bezugspersonen, bestehendes Helfernetz,...), die möchten, an einen Tisch geholt werden, um nach gemeinsamen Lösungen zu suchen? Wie kann sich der Blick auf das ganze umgebende System richten und nicht nur auf den einzelnen Symptomträger/ die Symptomträgerin? Wie können auch Krankheitsursachen wie strukturelle Benachteiligung, Armut, soziale Ungleichheit, Diskriminierungserfahrungen,... in der Behandlung mehr Beachtung finden?
Wie kann zwischen Rechten…
Wie kann zwischen Rechten der Betroffenen und Rechten der Angehörigen vermittelt werden?