Inklusionsauftrag der Schule
Als Kinder- u. Jugendlichenpsychotherapeutin habe ich tgl. mit dem I-Status zu tun, oft "em.-soz. Entwicklung" (ADHS, ASS) o. "Lernen" (LRS, Dyskalkulie). In nur sehr wenigen mir bekannten Fälle auch aus dem breiten Kolleg/innenkreis werden betroffene Kinder in den Schulen ausreichend gut versorgt. Den Lehrer/innen mangelt es oft an Wissen über die Störungsbilder sowie an Verständnis u. Empathie im Umgang mit betroffenen Kindern. Auch sind sie nicht bereit, sich Wissen u. Methoden anzueignen, um den Inklusionsauftrag zu erfüllen. Sonderpädagog/innen werden oft als Vertretungslehrer/innen eingesetzt, und gibt es sowieso viel zu wenige, um die betroffenen Kinder angemessen zu betreuen. Stattdessen erlebe ich regelmäßig Hilfekonferenzen an Berliner Schulen, die darauf ausgerichtet sind, solche Kinder zu bestrafen, aus dem Unterricht und am liebsten gleich ganz aus der Schule zu exkludieren. Es ist unvorstellbar, was an dort teilweise an menschenverachtenden Argumenten ins Feld geführt wird, um Schulausschluss zu begründen. Auch Auftreten u. Ton gegenüber betroffenen Kindern schätze ich teilweise als bedenklich u. mitunter als gesetzwidrig ein. Die bestehenden strukturellen u. personellen Probleme im Bildungssystem sorgen dafür, dass Kinder mit Handicaps mangels adäquater Betreuung in der Schule oft komorbide Störungen, wie Ängste, Anpassungsstörungen, Depression entwickeln. Bitte unbedingt Praxisforschung zur Exklusion von Kindern mit I-Status bzw. Hindernissen der Inklusion !