Ich denke, insbesondere für neurodiverse Menschen haben Selbsthilfegruppen eine besondere Bedeutung. Viele haben erstmals die Gelegenheit, sich mit anderen Personen aus dem Spektrum in einem geschützten Raum auszutauschen und Kontakte zu pflegen. Sie dienen einigen auch als "Ersatz" für die fehlende psychosoziale Unterstützung oder einfach um wichtige Informationen zu verschiedenen Lebensbereichen zu bekommen.

Der große Bedarf und die Bedeutung zeigt sich auch daran, dass in Berlin inzwischen etwa 15 SHG's für Menschen im Spektrum existieren. Vor 15 Jahren war es nur eine. Allein in den letzen 1 ½ Jahren wurden sechs Gruppen gegründet und weitere werden folgen. Auch entstehen neben "allgemeinen" zunehmend Gruppen, die sich spzifischen Themen in Zusammenhang mit Autismus widmen: queer, seelische Gesundheit, Frauengruppen und bald auch eine Männergruppe. Dem gegenüber gibt es momentan nur drei Epilepsie-Gruppen, obwohl diese Erkrankung genauso häufig auftritt wie Autismus.

Ich denke daher, dass auch die Bedeutung der Autismus-Selbsthilfe ein spannendes Forschungsthema wäre.