Hilfen für junge Erwachsene mit komplexen Traumafolgestörungen aufgrund von familiärer Gewalt
Inwieweit gibt es adäquate psychosoziale Hilfen für die Unterstützungsbedarfe von jungen Erwachsenen die aufgrund von familiärer multidimensionaler Gewalt in ihrer Kindheit und Jugend und ausbleibender Hilfe vom Jugendamt an einer komplexen Traumafolgestörung leiden?
Aufgrund vieler Missstände im Kinderschutz leiden zahlreiche junge Erwachsene an den Langzeitfolgen. Dabei handelt sich um Typ II Traumata. Hinzu kommt, dass durch die erlebte Vernachlässigung die Anleitung in lebenswichtigen Dingen unzureichend erfolgt ist.
Versuchen diese jungen Erwachsenen Hilfe im Rahmen der verschiedenen psychosozialen Angebote zu bekommen, machen viele die Erfahrung, dass es keine passenden Angebote gibt. Erst langsam entsteht das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer differenzierten therapeutischen Vorgehensweise bei klassischer und komplexer PTBS.
Aufgrund unzureichender traumaspezifischer Wohn- und Therapieplätze und den langen Wartezeiten werden viele Betroffene in allgemeinpsychiatrischen Kliniken und Wohnangeboten untergebracht. Diese bergen jedoch zahlreiche Risiken und viele Therapien sind kontraindiziert und retraumatisierend!
Darüber hinaus wird in Einrichtungen für psychisch kranke Menschen die Verselbständigung nicht in dem Maße angestrebt, wie sie in der Kinder- und Jugendhilfe vorzufinden ist.
Folglich benötigt es sowohl therapeutische als auch erzieherische Hilfe zum Nachlernen und Verselbständigen in einem kombinierten und aufeinander abgestimmten Angebot.