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Ursachen für schechten Wissensstand insbesondere bezüglich Autismus/AD(H)S bei Psychiatern und anderen Fachärzten

Ursachen für schechten Wissensstand insbesondere bezüglich Autismus/AD(H)S bei Psychiatern und anderen Fachärzten

AD(H)S: eigene Erfahrung
Unterstützung & Dienstleistungen

Als Arzt muß man ja regelmäßig CME-Fortbildungen nachweisen, womit versucht wird sicher zu stellen, daß das Fachwissen des Arztes möglichst dem aktuellen Forschungsstand entspricht.

Nur gibt es leider bei AD(H)S und Autismus bei Erwachsenen eine gravierende Versorgungslücke durch den schlechten Wissensstand bei den zuständigen Fachärzten, den Psychiatern, wie sicher viele Menschen bestätigen können, die schon mal versucht haben, da Diagnostik oder ärztliche Versorgung in Anspruch nehmen zu wollen.

Mich würden die Ursachen der massiven ärztlichen Unterversorgung für Erwachsene mit AD(H)S/Autismus interessieren.

- Gibt es zu wenig Weiterbildungsangebote für Psychiater vom Thema AD(H)S bzw. Autismus?
- Belegen die Psychiater immer die "falschen" Weiterbildungen, weil sie sich nicht an neue Themen heran trauen?
- Warum ist die Versorgungslage bei AD(H)S genau so schlecht wie bei Autismus, obwohl die Diagnostik (vergleichsweise) einfacher ist und die Existenz der Diagnose auch bei Erwachsenen schon länger bekannt ist?
- Gibt es zu wenig Fachleute, um den Informationsbedarf auf hohem Niveau abdecken zu können? In diesem Zusammenhang sein hier noch auf die AD(H)S-Fachinformationswebsite http://adxs.org hingewiesen.

Kommentare

Gespeichert von Oacyt am Di., 12.03.2024 - 21:34

Eine CME-Fortbildung reicht in der Regel nicht aus, um fachkundige Diagnostik durchzuführen, da braucht es mehr Einarbeitung und Begleitung. Das sage ich als selbst Betroffene und Fachperson, die auch selbst Fortbildungen zum Thema ADHS anbietet. Das Interesse unter Fachleuten ist groß, Fortbildungen gibt es auch, es dauert aber erfahrungsgemäß länger, bis sich jemand auf dem Gebiet sicher fühlt. Viele vertrauen da lange auf altbekanntes Wissen, das ADHS leider nicht einschließt, bis es dann irgendwann „Sinn ergibt“, wie man ADHS eben von altbekannten anderen Muster abgrenzt. Diese Dauer kommt einfach nicht mit den explosionsartig anwachsenden Anfragen hinterher.
Was ich mich frage, ist weshalb insbesondere Ausbildungsinstitute noch nicht flächendeckend zu ADHS ausbilden. Mit Autismus im Erwachsenenalter sieht es leider noch schlechter aus. Hier könnte noch extrem viel erreicht werden. Andererseits, wenn die Ausbilder selbst es nicht gelernt haben, hört man auch hier maximal mal ein Seminar, man hat aber nicht die praktische Anleitung und Begleitung…

Gespeichert von voll_gestört am Mi., 13.03.2024 - 01:23

Ergänzungsfragen:
- In wie weit liegt die Ursache für das Problem in den Regeln zur CME-Fortbildung für Ärzte, wo zum Beispiel von niedergelassenen Psychiatern nach https://flexikon.doccheck.com/de/Continuing_Medical_Education keine fachspezifische Weiterbildung verlangt wird?
- In wie weit wurde die Ausweitung der Regelung von 150 fachspezifischen Punkten auf niedergelassenen Fachärzte wie Psychiater, helfen, den schlechten Wissensstand zu verbessern?
- In wie weit würden zusätzliche, kurzzeitige Vorgaben zu Mindestpunktzahlen für bestimmte fachspezifische Fortbildungen, wie z.B. zu AD(H)S und Autismus bei Psychiatern für Kinder und Erwachsene, helfen die Situation zu verbessern?

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