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Autismus und Alter

Autismus und Alter

Autismus: eigene Erfahrung
Unterstützung & Dienstleistungen

Inzwischen kommen immer mehr mit Autismus diagnostizierte Menschen ins Rentenalter. Autistische Menschen verfügen oft nicht über ein soziales u./o. familiäres Umfeld, das im Alter unterstützend wirksam sein könnte und auch nicht über die notwendigen finanziellen Mittel, sich die für sie passende Unterstützung selbst einzukaufen.
Die Angst - Was wird aus mir, wenn ich nicht mehr für mich selbst sorgen kann? Wie wird man mit mir umgehen? Z.B., wenn ich mich meine Bedürfnisse nicht mehr selbst so äußern kann, dass sie verstanden werden? - wird in den Selbsthilfegruppen imer häufiger und immer dringlicher geäußert.

Für viele autistische Menschen leider nur ein Altersheim in Frage kommen.
In der Altenpflege spielt das Thema Autismus bisher aber noch gar keine Rolle.
Hier braucht es Forschung:
Welche beonderen Bedarfe haben alte autistische Menschen, die nicht mehr allein zu Hause leben können?
Wie kann eine autismusgerechte Versorgung im Altenheim aussehen?
Wie kann sie umgesetzt werden?
...

Kommentare

Gespeichert von Ismunamir am Fr., 01.03.2024 - 11:47

Ein sehr wichtiges Thema. Ich bin froh mit 60 Jahren eine Kognitive Verhaltenstherapie zu haben, wo die bevorstehenden Veränderung mit meiner Wohnsituation so unterstützt dass ich selbständig bleibe.
Aber Anfangen tut das Alter bei manchen m.M.n. schon bei der Feststellung der Arbeitsfähigkeit durch den Rententräger. Die Grenze von mind. 3h/Tag war bei mir schon vor 24 Jahren kein Maßstab und in der Selbsthilfegruppe wird das auch gesagt.
So aufs Abstellgleis geschoben ist es nicht leicht mit dem Selbstbewusstsein.

Gespeichert von Mahali am Do., 07.03.2024 - 16:00

Ja, wirklich wichtiges Thema, würde ich auch unterstützen. Ich würde derzeit definitiv nicht in ein Pflegeheim gehen wollen, es wäre eine schreckliche Vorstellung. Vielleicht muss man auch Unterstützungsformen finden, die außerhalb von Heimen stattfinden können.

Gespeichert von Chaosqueen am Fr., 08.03.2024 - 13:22

Danke für den Beitrag! Das ist ein ganz, ganz wichtiges Thema! Ich bin zwar erst Ende 40, habe aber jetzt schon Angst davor, im Alter in ein normales Altenheim zu müssen, denn da könnte ich definitiv nicht leben. Da würde ich nach kürzester Zeit durchdrehen.

Gespeichert von Pando am Sa., 09.03.2024 - 09:42

Genau darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Ende 40 und gerade erst verstanden warum es so in meinem Leben aussah und muss das verarbeiten aber dann denke ich, wenn dann die Rente kommt, ich habe nie richtig gearbeitet, ich wusste und weiß gar nicht was ich nun machen soll und was passiert wenn mein Mann nicht mehr ist?
Ich werde irgendwann nicht mehr alleine leben können, wenn das nun früher Eintritt, was passiert mit mir? Komme ich dann mit 60 in ein Altersheim? Nehmen die Rücksicht auf meine Bedürfnisse? Habe ich Rechtliche Möglichkeiten?
Was ist mit pflegebedürftige Kinder, was passiert mit ihnen? Kann man gemeinsam in ein Heim?
Es gibt so viele offene Fragen!

Gespeichert von Tobbie am Mi., 13.03.2024 - 03:01

Das ist ein ganz wichtiges Thema. Ich habe bisher den Eindruck, dass auch viele Forscher es als wichtig erkennen, sich aber nicht damit befassen möchten.
Wie geht man damit um, wenn das ohnehin hauchdünne Unterstützungsnetzwerk wegbricht und man nicht in der Lage ist, ein neues aufzubauen? Bezugspersonen sterben auch irgendwann und dann ist man allein. Die mühsam aufrecht erhaltene Autonomie kann von einem auf den anderen Tag durch Krankheit, Unfall oder irgendetwas anderes verloren gehen.
Wo gibt es Orte für ältere autistische Menschen mit unterschiedlichem Unterstützungsbedarf? Wie bereitet man Pflegekräfte richtig auf den Umweg mit Menschen im Autismusspektrum vor? Das Double-Empathy-Problem haben bereits gut ausgebildete Psychotherapeuten, die sich Zeit für ihre Klienten nehmen können. Wie sieht es dann erst mit überforderten Pflegekräften aus?

Einige autistische Menschen haben bereits in jüngeren Jahren einen rechtlichen Betreuer. Wie finden ältere autistische Menschen ggf. den richtigen, der ihre Interessen wahrt? Wie könnten Hilfsnetzwerke aussehen?

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