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»Welche Fragen sollte die Forschung beantworten, um die psychische Gesundheit von Ihnen oder nahestehenden Personen zu verbessern?«

»Welche Fragen sollte die Forschung beantworten, um die psychische Gesundheit von Ihnen oder nahestehenden Personen zu verbessern?«

Keine Angabe
Behandlung

Meine Antwort zu Ihrer Frage: es gibt schon viele gute Fragen, die die Forschung beantwortet hat, die auch zu Besserung und Veränderung der psychiatrischen Versorgung geführt hat. Allerdings beobachte ich in meinen Klinikaufenthalten, dass Kritik oder Anregungen von Betroffenen nicht angenommen wird oder erwünscht ist. Die Frage lautet Warum? Warum wird Kritik oder Anregungen von Betroffenen nicht anerkannt? Ich vermute, dass die Haltung, dass Betroffene Kritik/Anregungen usw. nicht äußern dürfen noch so tief verankert ist, denn es gab Zeiten da haben Betroffene gar kein Mitsprache Recht gehabt. Wird diese Haltung unbewusst weiter übernommen. Dabei werden ja Patienten (auch in anderen Fachbereichen), eingeladen auf die Pflege, dem Personal zu zu kommen , wenn es Probleme gibt. Das man reden soll, wenn jemand etwas zu viel wird oder so. Häufig merke ich, dass Betroffene sich nicht mehr ans Personal wenden.

Kommentare

Gespeichert von Stefan aus Jena am Di., 05.03.2024 - 21:51

Auch ich habe den Eindruck, dass zu häufig Patienten nicht als (mit-)denkende und urteilsfähige Wesen wahrgenommen werden.

In widerwärtiger Selbstgefälligkeit wird jeglicher Ansatz für Veränderungen ignoriert, sogar Fachleuten die Kompetenz abgesprochen, wenn sie selbst Patienten sind.

Hierbei sind auch die Entscheidungen der Kaufläute in den Einrichtungen zu betrachten, wo die Einsparung häufig weit über dem Patientenwohl steht.

Diese Wagenburgmentalität war m.E. bisher einer der stärksten Hemmschuhe im Fortschritt, des deutschen Gesundheitswesens.

Richtig. Ich war letztes Jahr zwei Tage zur Krisenintervention. Der Oberarzt hat fast alle (die für mich wichtigsten) selbst entscheiden lassen. Darunter waren welche Medikamente, welche auf keinen Fall, Ausgang begleitet oder allein, ob sogar intensiv Beobachtung (viele als 1:1 Betreuung bekannt) usw. Und dann ging es um die Korrekte Einnahme meiner Medikamente (während/vor/nach Mahlzeiten usw. und mein Atemtherapiegerät. Letzteres hat noch nicht mal der OA damit gerechnet, dass es zur Diskussion kommt. Da durfte ich mir anhören, dass ich keinerlei Rechte hätte. Ich antwortete (ich bin da sehr direkt und lasse mich da nicht mundtod machen), dann solle er u.a mal die UN-BRK und andere Gesetze lesen. Im Endeffekt wollte die mir destilliertes Wasser geben, was ich nicht vertrage. Es gibt Fachpersonal und Kliniken, wo Veränderung und Fortschritte wahrnehmbar sind, aber leider zu häufig eben noch nicht.

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