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Autismus und Ableismus

Autismus und Ableismus

Autismus: eigene Erfahrung
Soziales & Gesellschaft

Menschen im Autismus sind häufig von Diskriminierungen betroffen. Dies ableistische Äusserungen sind an der Tagesordnung. Dies betrifft leider auch in einem hohem Maße psychologische Fachkräfte. Beispielsweise wird Autismus als "Modeerkrankung" bezeichnet und die Ursache von ADHS in dem häufigen Gebrauch des Smartphones zugeschrieben. Es werden Diagnosen von Fachkräften angezweifelt oder davon abgerateten diese anzustreben. Ebenso wie bei Depressionen werden die Probleme häufig nicht ernst genommen und es kommt zu Äusserungen wie "Stell dich nicht so an" oder "du bist nur faul". Darüber hinaus gibt es viele weitere Borurteile. Daher vermeiden es neurodivergente Personen, sich zu "outen" und betreiben "Masking", was wiederum häufig zu psychischen Erkrankungen führt. Diese können dann mangels qualifizierter Fachkräfte und adequater Therapien nicht erfolgreich behandelt werden. Daher sollte auch das Thema Autismus und Ableismus wissenschaftlich untersucht werden.

Kommentare

Gespeichert von voll_gestört am Di., 27.02.2024 - 03:48

Im besten Fall ist es nur Unwissen über spzifische Autismus-Ausprägungen. Bei mir hatte man z.B. schon eine "heiße Internetsucht-Spur", weil ich für den Facharzt zu oft am Computer saß.

Gespeichert von Ilse am Mi., 06.03.2024 - 17:39

"Nur Unwissen" finde ich genau das Problem bei psychologischem und allgemein gesundheitlichem Fachpersonal. Es sollte bei Psychologen und Ärzten Wissen über Autismus (über Klischees hinaus!) gefordert und gefördert werden. Nicht selten bekommt ein Autist von Fachpersonal zu hören: "Sie sind kein Autist, denn ich kenne einen und der ist anders als sie".

Um geeignete Kriterien zu finden, die in der Fachwelt genutzt und gelehrt werden können, habe ich einen eigenen Beitrag eingestellt: "Autismus-Forschung und -Diagnose unter Einbeziehung des 'Innenlebens'"

Gespeichert von Mahali am Do., 07.03.2024 - 15:53

Ich mag den Begriff Ableismus nicht. Eigentlich gibt es das Wort gar nicht, und es ist für mich ein Unsinnswort, genauso oder noch mehr als der Unsinnsbegriff Neurodiversität. Das Problem ist, dass Autismus sehr komplex ist und Autisten extrem unterschiedlich voneinander. Gängige Beschreibungen und Erklärungen passen oft nicht auf gut kompensierende Asperger/HFA, die früher gar nicht diagnostiziert wurden. Die gängigen Beschreibungen sind zu oberflächlich und klischeehaft. Es müsste mehr gut verständliches Infomaterial zu diesen hochkompensierenden Autismusformen geben, in denen Ursachen, Zusammenhänge und Auswirkungen der autistischen Eigenschaften im Alltag verständlich beschrieben werden. Wo z.B. erklärt wird, warum manche Autisten nicht schaffen, eine 1-Zimmer-Wohnung in Ordnung zu halten, obwohl genug Zeit dafür vorhanden wäre (und dass es eben keine Faulheit ist), während andere die total penible Ordnung haben, oder warum manche Autisten Schwierigkeiten mit der Körperpflege haben, oder warum eine 5-Tage-Woche im Beruf evtl. nicht zu schaffen ist usw.
Was Modeerkrankung betrifft: es ist insofern eine Modediagnose, weil es hip in den Medien ist (viele Autisten im TV) und weil sich viele darin wiedererkennen, die aber keine Autisten sind. Das ist tatsächlich so. Aber natürlich darf das nicht dazu führen, dass man jemandem nur deswegen seine Diagnose nicht glaubt.

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