Unbeabsichtigte, aber wirksame Abwertung
Ich wünsche mir Forschung dazu, wie das Risiko verringert werden kann,
dass helfende Personen
die Ansinnen hilfesuchender Personen
gestresst abwerten,
wenn sie selbst unter Druck stehen.
Beispiele:
- Augenrollen oder Belustigung als Reaktion auf schwer erfüllbare Wünsche (z. B. nach anderen beruflichen Tätigkeiten oder Freizeiterlebnissen)
- reflexartiges Präsentieren von Hürden ("Daaaa musst du erstmal...)
- blinden Gehorsam einfordern ("Das müssen Sie jetzt gar nicht hinterfragen...")
u. v. m.
Solche Verhaltensweisen scheinen gar nicht unbedingt auf einer abwertenden Haltung zu basieren. Es sieht oft eher nach unbemerktem Selbstschutz aus.
Trotzdem kann eine hilfesuchende Person, die schon belastet ist und vielleicht unter einem geschädigten Selbstwertgefühl leidet, durch ein solches Verhalten leiden und in ihrer Heilung oder Entfaltung behindert werden.
Wichtig finde ich, dass Empörung dabei nicht hilft, wenn solche Reaktionen auch denjenigen unterlaufen, die sonst kompetent und unterstützend arbeiten.
Schön fände ich stattdessen, wenn untersucht würde
- was die Hauptrisikofaktoren für solche Situationen sind (Personalmangel? Besonders große Diskrepanz zwischen Hilfebedarf und Ressourcen? Zu wenig Unterstützung im Team? Was sonst?)
- wie Helfende oder solchen Situationen vorbeugen können
- wie man gut reagieren kann, falls jemandem trotzdem "etwas herausgerutscht ist", um den Schaden für die hilfesuchende Person so gering wie möglich zu halten.